Beispiel 3 – Schreiben statt Streiten
In eigener Sache mit 20 Zeilen Text fast 700 Euro gespart
Der staatlicher „Beitragsservice“ zur Rundfunkgebühr erwies sich als Kostenfalle. Ein freundliches Schreiben mit der Darlegung der Situation und einer Bitte um Kulanz löste den Knoten.
Man muss nicht immer Recht haben, um Geld zu sparen.
Alles begann mit einem Formular zur Aufforderung von Daten zu meinem Unternehmen und zu meinem inzwischen 15 Jahren alten Dienst-PKW.
Im Mai forderte der sogenannte ARD-ZDF-Deutschlandradio-Beitragsservice dann 672 Euro von mir, weil man nach eigener Rechtsauslegung über 9 Jahre (110 Monate) rückwirkend meinen Dienstwagen mit Autoradio wie eine Betriebsstätte mit Radio- und Fernsehzugang bewertete. Die monatliche Gebühr wurde mit 6,12 Euro festgestzt.
Das einen solch eine Forderung dann doch etwas ratlos macht versteht sich von selbst. Nachfogende Zeilen an den Beitragsservice führten dann aber zum Verzicht der Behörde auf eine rückwirkende Nachberechnung über den fragwürdig langen Zeitraum:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie haben mir mit Datum vom xx.xx.xxxx per Vorankündigung auf meine Anfrage mitgeteilt, dass Sie mir infolge meiner KFZ-Anmeldung kurzfristig rückwirkend eine Berechnung von 673,82 € abbuchen wollen.
Diese Summe macht mich betroffen. Meine Selbstständigkeit leidet seit 2020 unter den Krisen und ich lebe inzwischen wegen meiner Schwerbehinderung von einer mageren Frührente (xxx Euro) sowie einem knappen Wohngeld.
Mein Wunsch wäre, dass Sie mir den KFZ-Beitrag auf nicht mehr als 3 Jahre rückwirkend berechnen und den Rest großzügig erlassen, statt auf meine Altersarmut hinzuwirken. Meine bereits online beantragte Ratenzahlung bleibt von diesem Wunsch unberührt.
Bitte reagieren Sie kulant auf mein Anliegen und informieren Sie mich schriftlich über Ihre Entscheidung. Außerdem bitte ich um eine Info, wie ich aus dem Gewerbebeitrag für mein KFZ aussteigen kann, wenn meine Selbstständigkeit weiterhin so unter der schlechten Wirtschaftslage leiden sollte. Bedarf es hier zwingend einer Gewerbeabmeldung, um Ihrem Beitrag zu entgehen?
Danke und viele Grüße aus Magdeburg.
Freimut Hengst